Die Abteilung

Wer sind wir? Was zeichnet uns aus? Was machen wir? Wieso gibt es uns?

Die Sportwissenschaft umfasst viele Ansätze, um den Sport besser zu verstehen und um Möglichkeiten aufzuzeigen ihn zu verbessern. Auch wenn man zunächst an Trainings- und Bewegungslehre oder an Sportpsychologie oder Sportmedizin denkt, so sind ökonomische, sozialwissenschaftliche und historische Ansätze ebenfalls von großer Bedeutung. Unsere Abteilung leistet hier in Lehre und Forschung ihren Beitrag. So untersuchen wir Sportmegaevents, Sportligen, Sportmedien und auch das individuelle Konsumverhalten im Sport.

 

Die drei Säulen der Abteilung: Sportökonomie / -management, Sportsoziologie und Sportgeschichte


Sportökonomie und -management

Ökonomische Fragestellungen kreisen immer um die rationale Verwendung knapper Ressourcen. Es geht um die Frage, wie kann ich mit welchen Mitteln erfolgreich sein, etwa Weltmeister werden  bzw. wie kann ich es mit möglichst wenig Mitteln schaffen. Der Sport in Deutschland war lange durch Amateurismus und einer großen Ökonomieferne gekennzeichnet. Seit dem zweiten Weltkrieg nimmt die ökonomische Bedeutung in immer größeren Schritte zu, so dass das Sportmanagement immer wichtiger und die Relevanz der ökonomischen Forschung immer größer wird.

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Link zum Master "Internationales Sportmanagement"


Sportsoziologie

Man kann die Sportsoziologie als eine Wissenschaft vom sozialen Handeln im Sport bezeichnen. Dabei gehen Erklärungsversuche (Theorieentwicklung) und Feldforschung (Empirie) Hand in Hand. Das umfasst sehr viele unterschiedliche Fragestellung, z.B.:

  • … auf der individuellen Ebene (Mikrosoziologie): Wie wirken sich technische Innovationen wie die sozialen Medien (Facebook, Instagram, Twitter, Tiktok) auf den klassischen Konsum von Sportberichten aus?
  • … auf der organisationalen Ebene (Mesosoziologie): Wie läßt sich der Konflikt zwischen ehrenamtlicher Führung und bezahlten Management in Vereinen und Verbänden erklären und welche Folgen hat er?
  • … auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene (Makrosoziologie): Wie wirkt sich der Wandel von Pflicht- zu Spaß- und Erlebniswerten auf das Sportverhalten aus?

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Sportgeschichte

Es klingt einfach und plausibel, wenn der große Historiker Leopold von Ranke (1795-1886) anmerkt, dass er nur aufschreiben wolle, „wie es eigentlich gewesen“ ist. So als könnte man einen objektiven Bestands- und Verlaufsbericht erstellen.
Tatsächlich wird immer wieder über Geschichte gestritten.Was ist wirklich passiert und was bedeutet es? Was kann man für heute daraus lernen? Ständig benutzen wir Geschichte, um uns selbst zu legitimieren und um zu beantworten, wer wir sind („Identitätsfunktion der Geschichte“). „Geschichte liegt nicht einfach als gegebene Vergangenheit vor; Geschichte entsteht (ständig neu) im Kopf eines jeden Menschen“ (Luh 2013, 74). Damit kann man mit Luh (2013, 75) festhalten:

„(Sport-)Geschichte ist ein bedeutungsvoller Zusammenhang von Vergangenheit und Gegenwart, den Menschen erzählend herstellen, um Orientierung für gegenwärtiges und zukünftiges Handeln zu gewinnen.“

Literatur:
Luh, A. 2013: Sportgeschichte, in: Burk, V. & Fahrner, M. (Hrsg.): Einführung in die Sportwissenschaft. Konstanz, München, UVK, S.73-97.